ASD e.V. organisierte kriminalpolizeiliche Beratung

26. Juni 2019

ASD e.V. organisierte kriminalpolizeiliche Beratung

Es geschah an der Zeitschriftenabteilung. Frau Gertraud L. (Name geändert) wurde von einer nebenstehenden Person gefragt, ob sie ihr denn eine Zeitung reichen könne. Zur gleichen Zeit stieß sie mit einer anderen Person, die sich am selben Stand interessiert gab, zusammen. Es ist nichts Ungewöhnliches, an dem Stand geht es öfter recht eng zu. Doch als Frau L. später an der Kasse bezahlen wollte, stellte sie fest, dass ihre Geldbörse nicht mehr da war.

Diese und andere Straftaten sind keine Einzelfälle, tatsächlich nimmt die Zahl solcher Taten auch in unserer Region zu. Eine Klientel haben die Verbrecher besonders ins Visier genommen: alte Menschen. Deshalb lud Petra Vollert, Bereichsleiterin des ASD e.V. – Soziale Dienste, Kriminalhauptkommissar Peter Hobelsberger von der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle in Hof in das Betreute Wohnen Haus Sonnenschein. „Bei meiner Arbeit im ASD-Pflegedienst haben mir Senioren berichtet, dass auch bei ihnen schon Betrügereien versucht wurden. Deshalb habe ich mich nach Möglichkeiten der Vorbeugung erkundigt und ich bin froh, dass es Beratungsmöglichkeiten wie die von Herrn Hobelsberger gibt“ erklärt Petra Vollert ihr Engagement.

Tatsächlich hat die Kriminalpolizei vier Beratungsstellen in Oberfranken eingerichtet, für unsere Region zuständig ist Fachberater Peter Hobelsberger. Anhand von Beispielen wie oben genannt, Fälle, die sich tatsächlich zugetragen haben, zeigte er in seinem gut einstündigen Referat die Tricks, mit denen die Täter vorgehen. Beliebt sei nach wie vor der Trick, sich am Telefon als Enkel auszugeben, der dringend Geld bräuchte. Besonders infam klingt auch die Masche, sich als Polizei auszugeben. Hier geben die Anrufer vor, sich für den Schutz der Menschen einzusetzen und erkundigen sich nach Bargeld und Wertsachen, die es zu „beschützen“ gilt.

„Die Polizei würde sich nie bei Ihnen nach ihren Wertsachen erkundigen oder ihr Geld abholen“, warnte Fachberater Peter Hobelsberger und erklärte weiter, dass man im Zweifel lieber die Polizei oder den Enkel unter der bekannten Nummer anrufen solle. Hierfür dürfe nie die automatische Rückruftaste benutzt werden, also die Nummer, von der angerufen wurde.

Anhand dieser und weiterer Beispiele zeigte Kriminalhauptkommissar Peter Hobelsberger Möglichkeiten auf, wie man sich vor solchen Taten schützen kann. Im Falle von Frau L. wäre ein erster Schritt gewesen sicherzustellen, dass die Handtasche geschlossen ist und die Geldbörse noch dazu in einer verschlossenen Innentasche liegt. Auch sei es immer besser, erklärte er den interessierten Senioren des ASD e.V., wenn nicht alle Wertsachen wie Geldbörse, EC-Karte oder Ausweis an derselben Stelle deponiert würden.

Herr Hobelsberger gab Info-Broschüren an die Senioren aus, die auch an der Infothek im Haus Sonnenschein ausgelegt sind. Diese Broschüren sind über die kriminalpolizeiliche Beratungsstelle der Polizeidirektion Hof erhältlich. Zudem gibt es zu diesen und anderen Themen auf der Homepage der Polizei Bayern unter „Schützen und Vorbeugen“ wertvolle Tipps und Hinweise.