Gastfamilie für Senioren

Ein besonderes Angebot des ASD e.V. ist das Ermöglichen des Lebens bei einer Gastfamilie. Dieses Angebot wird auch als Betreutes Wohnen in Familien, kurz: BWF bezeichnet.

In der Regel wird dieses Angebot von Menschen wahrgenommen, die nicht mehr alleine zu Hause wohnen können. Dies kann viele Gründe haben, wie eigene Erkrankung, Pflegebedürftigkeit oder Vereinsamung.

 

Wie beginnt das Wohnen bei Familien?

Zuerst lernen Sie uns persönlich kennen. Wir kommen zu Ihnen, reden über Ihre Wünsche und Vorstellungen und füllen gemeinsam mit Ihnen ein Aufnahmeformular aus. Auf dieser Grundlage suchen wir eine Familie, die zu Ihnen passen könnte. Im zweiten Schritt lernen Sie diese Familie kennen. Sie und die Familie überlegen dann, ob sie sich ein Leben in gemeinsamer Häuslichkeit vorstellen können. Dies ist unverbindlich und Sie sind zu nichts verpflichtet. Wenn alle Beteiligten positiv gestimmt sind und alle Voraussetzungen gegeben sind, steht einem Umzug nichts mehr im Wege.

Was sind die Voraussetzungen?

Das Angebot ist an keine Bedingungen geknüpft (Ausnahme siehe Kosten). Es genügt, dass Sie nicht mehr alleine wohnen können oder wollen und sich für diese Form des Zusammenlebens begeistern können.

Wie läuft das Zusammenleben ab?

Sie haben Teil am Leben der Familie. Diese stellt Ihnen entweder ein Zimmer der eigenen Wohnung oder eine Wohnung im Wohnumfeld zur Verfügung. Sie organisieren gemeinsam die Mahlzeiten, die Pflege der Wohnung und die Tagesstruktur. Die Familie kümmert sich um Sie. Gleichzeitig können Sie sich und Ihre Stärken im Alltag einbringen. Hierbei ist auch der Fachdienst behilflich, der Sie regelmäßig besucht und Sie bei Fragen berät. Pflegebedarf wird individuell abgestimmt, je nachdem, ob und in welchem Umfang die Familie Leistungen übernehmen kann bzw. möchte oder ob ein ambulanter Dienst beauftragt wird. Sollte es einmal Unstimmigkeiten geben, steht Ihnen unser Fachdienst zur Seite.

Was kostet das Wohnen bei Familien?

Das Wohnen in Familien setzt sich aus den Kosten für Betreuung, Miete und Nebenkosten, Verpflegung und den Kosten für den Fachdienst zusammen. Je nach Umfang und Größe liegen die Gesamtkosten grob zwischen 1.200,- € und 1.800,- €. In Einzelfällen kann finanzielle Unterstützung bei einem zuständigen Kostenträger beantragt werden. Diese Hilfen sind jedoch an Voraussetzungen geknüpft, die individuell geprüft werden müssen. Pflegeleistungen sind hier nicht enthalten und werden individuell geplant.

Kontaktieren Sie uns gerne bei Fragen zum Betreuten Wohnen in Familien oder für die Vereinbarung eines persönlichen Beratungstermins.

Ihre Ansprechpartnerin:

Katerina Peschke (systemische Beraterin (DGSF),
systemische Therapeutin (WISPO),
exam. Altenpflegerin)
Telefon: 09286/96231

Fachliche Standards:

Im Hinblick auf fachliche Standards vereint das BWF für ältere Menschen zwei soziale Grundprinzipien:

  • Die Gemeindeintegration, die durch die Aufnahme in eine Gastfamilie gegeben ist
  • Die personenzentrierte Betreuung entsprechend dem individuellen Hilfebedarf, die von der Gastfamilie und dem Fachteam im Rahmen des BWF geleistet wird.

Genauer beleuchtet:

  • Personenzentrierte Betreuung: Pflege in einer Gastfamilie eröffnet für den älteren Menschen eine echte Alternative zum Pflegeheim, weil sie sehr individuelle Arrangements zwischen einer „Heimunterbringung“ und dem allgemeinen „Betreuten Wohnen im Alter“ bietet. Für die Betroffenen besteht über die pflegerische Versorgung hinaus die Chance, dass sich eine familiäre Gemeinschaft entwickelt.
  • Empowerment: Die Gastsenioren werden im Alltag motiviert, ihre eigenen Potenziale und Ressourcen mit einzubringen. So leisten sie einen sinnvollen Beitrag in der Gemeinschaft und bleiben gleichzeitig gefordert und fit. Ein Leben in einer Gastfamilie kann für einen älteren Menschen – mit den gebotenen Hilfen – zu einem hohen Maß an Autonomie führen.
  • Integration: Die ambulante Versorgung älterer Menschen in einer Gastfamilie ist integrativ und wirkt der oft vorliegenden Einsamkeit älterer Menschen entgegen. Einsamkeit verursacht bei vielen Menschen depressive Verstimmungen und kann zu einem Verlust des Lebensmutes führen. Die Teilhabe des älteren Menschen am Alltagsleben kann positive Auswirkungen auf die geistige, psychische und körperliche Konstitution haben.

Informationen für Gastfamilien

Eine Gastfamilie kann jede Familie, Lebensgemeinschaft oder auch eine alleinstehende Person sein, die über ein freies Zimmer oder eine freie, kleine Wohnung verfügt. Möchten Sie einen älteren Menschen in Ihrem Zuhause aufnehmen? Dazu benötigen Sie kein spezielles Fachwissen. Sie sollten offen gegenüber Ihren Mitmenschen und bereit sowie in der Lage sein, etwaige Krankheiten Ihres Mitbewohners zu akzeptieren und ihn in Eingliederungsprozessen zu unterstützen. Unser Wunsch ist, dass sich zwischen dem Betroffenen und seiner Gastfamilie eine familiäre Beziehung aufbaut. Die Kosten für Wohnraum, Verpflegung, Betreuung und Nebenkosten werden erstattet. Die Aufnahme als Gastfamilie erfolgt über das BWF-Fachteam des ASD e.V. – Soziale Dienste.

Melden Sie sich gerne bei Fragen oder mit dem konkreten Wunsch Gastfamilie zu werden bei Ihrer BWF-Ansprechpartnerin: Katerina Peschke, Telefon: 09286/96231

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